Ortsverein Frotheim

NW vom 03.03.2010 von Karsten Schulz

Weitere Verzögerungen beim Ausbau der Ortsdurchfahrt sorgen für größten Unmut

Espelkamp-Frotheim.
Den Frotheimern geht der inzwischen Jahrzehnte währende Hickhack um ihre Ortsdurchfahrt stark auf die Nerven. Sie wollen die Zustände nicht mehr länger ertragen. Das wurde während der jüngsten offenen Fraktionssitzung der SPD deutlich, die dazu in die Gaststätte Albersmeyer eingeladen hatte.

Notfalls würden sich die Genossen sogar an einem zivilen Ungehorsam beteiligen, um auf die „unhaltbaren Zustände“ hinzuweisen. Das machten sowohl Fraktionsvorsitzender Reinhard Hülsmann als auch das heimische sozialdemokratische Urgewächs, Heinrich Brammeier, deutlich.

Hülsmann hatte ein Kurzprotokoll zu einem Planungsgespräch mit dem Landesbetrieb Straßenbau mitgebracht, in dem alle bedeutenden Straßenbauten im Espelkamper Stadtgebiet auf ihre Realisierbarkeit hin durchgesprochen wurden. Danach hat sich für die Ortsdurchfahrt der Planungsstand nicht geändert.

Folgender Terminablauf sei unter idealen Bedingungen vorgesehen: Fertigstellung der Planung bis Ende 2010, Bürger-Informationen nach Behördenabstimmung 2011.

Danach beginnen die Grunderwerbsverhandlungen. Bei positivem Verlauf sei der früheste Baubeginn 201 realistisch. Der gesamte Terminplan basiert allerdings auf eine Teilung der Gesamtbau-Maßnahme. Danach soll der erste Bauabschnitt von der Stellerierger Straße bis zum Arenkampsweg erfolgen, der zweite Abschnitt ist der Knotenpunkt Tonnenheider Straße, Mindener Straße und Diepenauer Straße.

Dieser soll jedoch bis zur Klärung der Grunderwerbsverhältnisse zurückgestellt werden. Ein Planfeststellungsverfahren wird für diesen Abschnitt mindestens fünf bis sechs Jahre in Anspruch nehmen.

Weiterhin heißt es in dem Papier, das Stadtoberbaurat Heiner Brockhagen auch in der jüngsten Sitzung für Stadtentwicklung vortrug, das die Frage der Dringlichkeit bewertet werden müsse angesichts der Verkehrsbelastung von 3.000 bis 4.000 Fahrzeuge pro Tag. Hülsmann warnte davor, zuerst eine Fahrbahndeckensanierung zu fordern.

Dies könnte die Grundsanierung der Ortsdurchfahrt noch weiter verzögern.

Die SPD will jedenfalls in einer der nächsten Sitzungen des Fachausschusses die Ortsdurchfahrt noch einmal thematisieren. Dazu werde ein Antrag formuliert.

Ein weiteres Thema war die neue Bushaltestelle ausgangs des Parkplatzes der Gaststätte Albersmeyer. Diese könne von den Bussen nicht vernünftig angefahren werden, weil sie bauliche Mängel aufweise. Unter anderem könnten die Gelenkbusse nicht richtig um die Ecke fahren. Die SPD will dieses Thema ebenfalls öffentlich diskutieren und in die Ausschüsse tragen.

Hülsmann riet den Frotheimern sich für den Erhalt ihrer Grundschule „stark zu machen“. „Ich habe ansonsten die Befürchtung, dass auch diese Grundschule bald geschlossen werden könnte.“

Günter Bünemann teilte in Sachen DSL-Versorgung mit, dass sich auf der Homepage der Dorfgemeinschaft inzwischen 30 Interessenten eingetragen hätten. Den Anbieter ICA-Media wolle er in den kommenden Tagen kontaktieren. Und dann solle alles Weitere geklärt werden.

Unklar ist die Ansiedlung einer weiteren Arzt-Praxis. Claudia Strobel stellte fest, dass Espelkamp aus allen Förderungen herausgefallen ist und somit die Chance einer Ansiedlung zurzeit äußerst schlecht sei.

Dr. Peter Räffle brachte die Einrichtung einer Altentagespflege in die Diskussion ein. Dieses müsse immer wohnortnah passieren, gab er zu bedenken. Auch dafür wollen sich die Genossen einsetzen.